Im Detail
Sümeg liegt nur 20 km entfernt vom Plattensee an der Südwestecke des Bakony-Gebirges. Die Stadt schmiegt sich an den steil aufragenden Burgberg. Die Gegend um Sümeg war bereits sehr früh besiedelt. Grabstätten aus der Bronzezeit, Steinäxte und andere Werkzeuge, sowie die Spuren einer spätbronzezeitlichen Ortschaft zeugen davon. Aufgrund der günstigen geographischen Lage, den Kunstdenkmälern und der Naturumgebung ist Sümeg heute ein Zentrum einer der berühmtesten Touristikregionen Ungarns.
Aichtal und Sümeg gehörten zu den ersten, die die Grenzen zwischen Ungarn und Deutschland auch offiziell überschritten und die Notwendigkeit zum Aufbau gemeinsamer Beziehungen erkannt haben. Auf den ersten Blick hatten wir eigentlich keine idealen Startbedingungen vorgefunden: völlig unterschiedliche Kommunalverfassungen, abweichende politische Systeme und die Verschiedenheit der Sprache. Und doch gab es viele Anknüpfungspunkte und Gemeinsamkeiten, die dieser Städtefreundschaft von Anfang an Kraft und Leben gegeben haben. Dazu zählen die in der Geschichte fest verankerte Freundschaft des ungarischen Volkes mit den Menschen des deutschen Sprachraumes und die vielen Ungarndeutschen, die mit ihrer Kultur und ihrem Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Landes gegeben haben.
Musik, Theater, Literatur, Sport und Wirtschaftskontakte sind weitere verbindende Elemente. Vor allem aber sind es hier wie dort die Menschen, deren Mentalität übereinstimmt oder sich hervorragend ergänzt, die unsere kommunale Partnerschaft sehr rasch und nachhaltig mit Leben erfüllt haben. Diese Gemeinsamkeiten waren und sind stärker als die künstlichen Grenzen, die die Ereignisse des 20. Jahrhunderts in Europa gezogen haben. Das ungarische Volk, für das Freiheit und Selbstbestimmung immer schon ein wichtiger Teil des Lebens war und ist, war es, das als erstes die Wege zu uns wieder geöffnet und begehbar gemacht hat.
Wir alle erinnern uns noch gut daran, was sich im Jahre 1989 in den deutschen Botschaftsgebäuden in Ungarn ereignet hat und wie der Außenminister und spätere Präsident Horn maßgeblich daran beteiligt war, dass der bis dahin als undurchdringlich geltende eiserne Vorhang die ersten Lücken bekam und kurz darauf endgültig gefallen ist. Diese jüngste Vergangenheit machte deutlich, zu welcher Dynamik scheinbar erstarrte Systeme fähig sind, wenn die Menschen es nur wollen. In den letzten zehn Jahren hat sich zwischen der Bevölkerung von Sümeg und Aichtal ein überaus herzliches Verhältnis entwickelt. Möglich wurde dies, indem die Beziehungen und Kontakte nicht nur zwischen den Offiziellen und den Funktionären gepflegt worden sind, sondern durch die intensive Vereinsarbeit, sowie auch durch viele private Kontakte, die sich im Laufe der Jahre ergeben haben. Seit 2004 werden jährlich in den Sommerferien Reiterfreizeiten für Kinder und Jugendliche im Rahmen des Aichtaler Ferienprogramms nach Sümeg angeboten.
Sümeg gestern
Sümeg liegt nur 20 km entfernt vom Plattensee an der Südwestecke des Bakony-Gebirges. Die Stadt schmiegt sich an den steil aufragenden Burgberg. Die Gegend um Sümeg war bereits sehr früh besiedelt. Grabstätten aus der Bronzezeit, Steinäxte und andere Werkzeuge, Graburnen sowie die Spuren einer spätbronzezeitlichen Ortschaft zeugen davon. Auch die Römer fühlten sich in der Sümeger Landschaft wohl. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man ein zur Festung ausgebautes Castrum, römische Wohnhäuser und die Überreste einer dreischiffigen Kirche. Verschiedene Fundstücke aus der Römerzeit können heute im Stadtmuseum besichtigt werden.
Nach den schlimmen Verwüstungen während der Tatarenstreifzüge im 13. Jahrhundert wurden im gesamten Land große Festungsanlagen gebaut. Die Sümeger Burg entstand vermutlich in dieser Zeit. Im Jahre 1342 sind die Burg und die umliegenden Ländereien in den Besitz des Bistums Veszprém übergegangen. Die Einnahmen aus der Provinz gingen an den Bischof von Veszprém. Die Ortschaft Sümeg am Fuße der Festung wird im 15. Jahrhundert als Marktflecken erwähnt. An der Stelle der heutigen Pfarrkirche stand die Kirche der "Heiligen Katharina". Nach der Eroberung Veszpréms durch die Türken im Jahre 1553 blieb Sümeg als Grenzfestung die einzig sichere Ortschaft des Bistums. 1643 erhielt Sümeg das Stadtrecht. Dieses Privileg führte in der Stadt zu reger Wirtschaftstätigkeit. Eine Stadtmauer wurde errichtet, Handwerker und Adelige siedelten sich an.
Der Franziskanerorden errichtete ein Kloster und kurz darauf eine Kirche. Wohlstand und reges geistiges Leben erfüllten das Städtchen. 1700 wurde durch einen verheerenden Stadtbrand fast die gesamte Stadt vernichtet. Aus den erhaltenen Dokumenten wissen wir, dass nur das Franziskanerkloster und vier Ziegelhäuser vom Feuer verschont blieben. Beim Wiederaufbau wurden innerhalb der Stadtmauern deshalb nur Steinhäuser gebaut, um die Wiederholung einer solchen Katastrophe zu verhindern. Die Burg spielte zum letzten Mal eine militärische Rolle während der Freiheitskriege von Rákóczi. Nach Beendigung der Besetzung wurde die Burg 1713 von den Österreichern in Brand gesteckt. Die ausgebrannten Überreste der einst größten Burg in Transdanubien blieben über Jahrhunderte dem Zerfall überlassen.
Die Stadt Sümeg entwickelte sich gut. Der Bischof M. Padányi Bíro machte Sümeg zum Bischofsitz. Er ließ eine weitere Kirche bauen und diese von dem bekannten Künstler Maulbertsch mit wunderbaren Freskenmalereien ausschmücken, die noch heute zu besichtigen sind. Auch der prächtige Bischofspalast mit dem noch immer genutzten barocken Pferdestall wurde von diesem Bischof erbaut. Er brachte Gelehrte und Schriftsteller nach Sümeg. Von der damaligen Entwicklung zeugen die barocken Bürgerhäuser, die entlang der früheren Stadtmauern zu finden sind.
Sümeg heute
Heute ist Sümeg eine lebendige Stadt, die zum Besuch einlädt. Das gut erhaltene barocke Stadtzentrum, ein Spaziergang auf die Burg, das Stadtmuseum locken zur Entdeckung. In den Sommermonaten lebt die Tradition der Ritterzeit bei den Ritterfestspielen und Rittermahlen auf der Burg wieder auf. Sümeg ist auch ein Wallfahrtsort. Jedes Jahr Anfang September besuchen seit nunmehr 250 Jahren viele Wallfahrer die Gnadenstatue der Heiligen Jungfrau in der Franziskanerkirche.
Unterkunftsmöglichkeiten gibt es für jeden Geschmack. Privat in ländlichen Pensionen, komfortabel beispielweise im zentralen Hotel "Kapitány", im Bungalow auf dem Campingplatz: für jeden ist das passende Quartier vorhanden. Für Jung und Alt, für Aktive und Genießer gibt es in und um Sümeg viele Sport- und Ausflugsmöglichkeiten. Reiten, Radfahren, Angeln, Jagen und Wandern in den Weinbergen erschließen den Besuchern die herrliche Landschaft rund um Sümeg. Ausflüge in die nähere Umgebung führen nach Héviz, zum größten natürlichen Thermalsee Europas. Hier sind auch Kuraufenthalte möglich. Der Plattensee mit seinen Stränden und Wassersportangeboten ist nur 20 km entfernt und mit Bahn, Bus oder dem eigenen Auto gut zu erreichen.
Bemerkenswert ist die buddhistische Stupa nahe dem Ort Zalaszántó, die 1993 vom Dalai Lama persönlich eingeweiht wurde. Jedes Jahr im Mai finden die Töpfertage in Sümegprága statt. Der Besuch der großen Tropfsteinhöhlen in Tapolca macht auch die seltenen Regentage zum Erlebnis. Nicht zuletzt liegt die ungarische Hauptstadt Budapest nur zwei Autostunden von Sümeg entfernt.