Feuerwehr Aichtal auf dem Weg in die Zukunft
Feuerwehr Aichtal auf dem Weg in die Zukunft
Gemeinderat, Verwaltung und Feuerwehr arbeiten gemeinsam an mehreren Herausforderungen – Ziel: Leistungsfähigkeit dauerhaft erhalten
Die Freiwillige Feuerwehr Aichtal ist leistungsfähig und Garant für die Sicherheit der Bevölkerung. „Damit das auch langfristig so bleibt, müssen wir die Infrastruktur weiterentwickeln und in der Führung personelle Kontinuität erreichen“, sagt Bürgermeister Sebastian Kurz. Er weiß um die aktuelle Verunsicherung in den Reihen der Feuerwehrleute. Dazu tragen auch Vorwürfe gegen ein Mitglied der Wehr bei, das volksverhetzende Parolen gerufen haben soll. Die Ermittlungen der Polizei laufen. „Ich akzeptiere aber nicht, dass unsere Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner unter Generalverdacht gestellt werden. So zumindest lassen sich Überschriften überregionaler Online-Portale interpretieren“, betont der Bürgermeister.
Feuerwehrleute bestmöglich einbinden
Gemeinsam mit dem Gemeinderat arbeitet die Verwaltung daran, auf einem Grundstück an der Landesstraße 1185 zwischen Aich und Grötzingen ein gemeinsames Feuerwehrhaus für alle drei Abteilungen bauen zu können. „In dieser Sache gibt es einerseits einen klaren Beschluss des Gemeinderats und andererseits Vorbehalte einiger Feuerwehrleute. Auf dem noch langen Weg zu einem gemeinsamen Standort werden wir die Feuerwehr so gut wie möglich einbinden. Ein erstes Beteiligungs-Konzept mit mehreren Bausteinen dazu steht“, erklärt Sebastian Kurz.
Rücktritt des Kommandanten
Gleich mehreren Herausforderungen stellen sich Feuerwehr und Stadtverwaltung derzeit. Medien haben darüber berichtet, dass die Verwaltung gegen den Gesamtkommandanten aus mehreren Gründen einen Abberufungsantrag vorbereitet hat. „Ich darf zu Einzelheiten nichts sagen, begrüße und respektiere seinen Rücktritt aber. Mit Verweis auf die aktuelle Lage, und um einen personellen Neuanfang möglich zu machen, haben die drei stellvertretenden Feuerwehrkommandanten ebenfalls Abberufungsanträge gestellt. Auch mit diesen Abberufungen wird sich der Gemeinderat befassen. „Ich persönlich kann mir eine weitere Zusammenarbeit mit den Stellvertretern vorstellen. Allerdings halte ich es für entscheidend, dass die Grundsatzentscheidung des Gemeinderats in Sachen Standort akzeptiert und gerne kritisch, aber zwingend konstruktiv an den weiteren Planungen mitgearbeitet wird“, erklärt Bürgermeister Kurz. Bis zu einer Entscheidung des Gemeinderats ändert sich am Führungspersonal nichts, die Einsatzfähigkeit der Aichtaler Feuerwehr ist also gewährleistet.
Gemeinsames und modernes Feuerwehrhaus
Gerade weil die Freiwillige Feuerwehr eine so wichtige Rolle spielt, tragen Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung die Verantwortung dafür, zukunftsfeste Strukturen zu schaffen. Die Stadt ist bereit, für ein zentrales Feuerwehrhaus für die drei Abteilungen rund zwölf Millionen Euro zu investieren. „Dieser gemeinsame Standort mit einem hochmodernen und funktionalen Feuerwehrhaus trägt dazu bei, unsere Freiwillige Feuerwehr schlagkräftig zu halten und für den Nachwuchs noch attraktiver zu machen. Es lassen sich viele Synergieeffekte erzielen, die Hilfsfristen lassen sich auch von diesem Standort aus einhalten“, betont Bürgermeister Kurz.
Mit dem Aufstellungsbeschluss im Gemeinderat (16 Ja-, eine Nein-Stimme) ist nun das Bebauungsplanverfahren angelaufen. Bis zur Fertigstellung des Gebäudes werden rund fünf Jahre vergehen. Auf dem Grundstück wird eine Fläche vorgehalten, um dort eventuell eine Rettungswache bauen zu können. Auch dies dient dazu, die Bevölkerung optimal zu versorgen und den handelenden Personen bestmögliche Bedingen zu bieten.
Kommunikation, Info-Fahrt und Workshop
„Auch wenn die Standortentscheidung gefallen ist, sind noch viele Fragen offen. Und bei der Suche nach Antworten wollen Gemeinderat und ich als Bürgermeister die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden intensiv informieren und einbinden.“ Als ersten Schritt hat die Verwaltung die Kommunikation mit Feuerwehr und in Richtung Öffentlichkeit intensiviert. Vorgesehen ist auch, auf der städtischen Website einen eigenen Bereich für den Neubau einzurichten. Bei einer von der Verwaltung organisierten Informationsfahrt am 18. November 2023 werden gemeinsam die neuen und modernen Feuerwehrhäuser in Dußlingen und Straubenhardt besichtigt. Voraussichtlich im Januar 2024 folgt der nächste Schritt. Bei einem Workshop arbeiten Verwaltung und Feuerwehr gemeinsam am neuen Feuerwehrhaus. Arbeitsgruppen sollen verschiedene Detailfragen klären.
Die Verwaltung wird laufend über die Feuerwehrthemen informieren