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Stadt Aichtal

Aichtal investiert in erneuerbare Energien

Artikel vom 17.03.2023

Aichtal investiert in erneuerbare Energien

Der Gemeinderat der Stadt Aichtal hat einstimmig beschlossen, jährlich 400.000 Euro in Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden zu investieren, um damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende zu leisten. Das Stadtbauamt hat bereits im vergangenen Jahr alle Gebäude untersucht und bewertet, um das Potenzial für Photovoltaikanlagen zu ermitteln.

 

Starten soll das umfangreiche Investitionsprogramm dieses Jahr mit der Sporthalle in Grötzingen und der Kindertagesstätte Weckholder. Die Planung der Anlagen erfolgt durch NetzeBW, teilte Bürgermeister Sebastian Kurz in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik mit. Die Stadt rechne damit, dass auf der Sporthalle 200.000 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden können, während auf dem Dach des Kindergartens weitere 25.000 kWh Strom generiert werden sollen. Dies entspreche rund 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aller städtischen Gebäude in Aichtal.

 

„Die städtischen Gebäude verfügen über ein sehr großes Potenzial zur Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie, und wir möchten dieses Potenzial voll ausschöpfen" sagt Bürgermeister Sebastian Kurz. Die Stadt Aichtal besitzt derzeit 44 Gebäude. Dazu kommen die Betriebsgebäude des Abwasserverbands "Unteres Aichtal" im Bereich der Kläranlage. Zunächst wünschten sich die Gemeinderäte eine PV-Anlage auf dem Dach des Hallenbads in Neuenhaus – einer der größten Energieverbraucher der Stadt. Doch die Tragkonstruktion des Hallenbades sei dazu nicht geeignet, so das Fazit eines Tragwerksplaner, welcher die Statik überprüfte. Die Stadt untersucht nun, ob der Parkplatz beim Hallenbad mit einer PV-Anlage überdacht werden kann, um das Hallenbad mit Strom zu versorgen. Den durch die Sonnenenergie erzeugte Strom möchte die Stadt selbst verbrauchen und nicht ins Netz einsepisen. Eine Möglichkeit sei die Verwendung des Stroms für Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, Speichersysteme und Wärmepumpen. Darüber hinaus werde die Möglichkeit von Strom-Cloud-Lösungen geprüft, bei denen der Strom in einen virtuellen Speicher eingespeist und später an anderen Liegenschaften vergünstigt bezogen werden kann. So könnte die Sporthalle in Grötzingen auch indirekt das Rathaus in Aichtal-Aich mit Strom versorgen, erklärt Kurz.

 

Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass die Kommune in den kommenden Jahren durch PV-Anlagen mehr Strom erzeugen werde, als verbraucht wird. „Unser Ziel ist eine klimaneutrale Stadt mit sauberem Strom“, so Kurz. Die Investition in Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden sei nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende, sondern auch wirtschaftlich sehr sinnvoll, erklärt der Bürgermeister. Durch die Erzeugung von eigenem Strom kann die Stadt Aichtal ihre Stromkosten senken und langfristig unabhängiger von Stromlieferanten werden. Eine erste Wirtschaftlichkeitsberechnung hat bei der PV-Anlage auf dem Dach der Kita Weckholder eine Rendite von 21 % ergeben. Die Amortisationszeit beträgt lediglich 5 Jahre, sodass die Stadt nach 20 Jahren einen Gewinn von 141.000 Euro erzielen würde. Bei der Sporthalle Grötzingen beträgt die Amortisationszeit 7 Jahre. Bei einer Rendite von 13,7 % würde die Stadt nach 20 Jahren einen Gewinn von 364.000 Euro erzielen. Allein mit den PV-Anlagen auf diesen beiden städtischen Gebäuden ließe sich der CO2 Ausstoß um 90 Tonnen pro Jahr reduzieren. (Quelle: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg)

Bürgermeister Sebastian Kurz betont: "Mit dem Beschluss setzt der Aichtaler Gemeinderat ein klares Signal für den Klimaschutz und die Energiewende. Mit der Investition in Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und setzen gleichzeitig auf eine wirtschaftlich sinnvolle und nachhaltige  Energieversorgung."

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