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Stadt Aichtal

Glasfaserausbau

Artikel vom 08.04.2024

Glasfaserausbau: Bürgermeister setzen letztes Ultimatum

Die Stadt Aichtal und die Gemeinden Neckartailfingen und Schlaitdorf erhöhen den Druck auf die Deutsche Giga Access GmbH (DGA) und die GVG Glasfaser GmbH. In einem  offiziellen Schreiben setzen die Kommunen den Unternehmen mit Blick auf den verzögerten Glasfaserausbau und der mangelhaften Kommunikation ein letztes Ultimatum.

Im Zentrum der Kontroverse steht der Kooperationsvertrag von 2022, in dem die DGA zusammen mit der GVG die Verantwortung für einen umfassenden Glasfasernetzausbau in Aichtal und acht weiteren Kommunen übernahm. Dieses ehrgeizige Vorhaben, das einen wesentlichen Fortschritt in Richtung digitaler Infrastruktur versprach, findet sich nun inmitten von geopolitisch bedingten Finanzierungsschwierigkeiten und steigenden Beschaffungskosten wieder.

Ein besonderer Dorn im Auge der Stadtverwaltung ist die unzureichende Kommunikation durch die DGA, nachdem bekannt wurde, dass ein Baubeginn im Jahr 2023 unrealistisch sei. Trotz wiederholter Versuche, eine klare Auskunft über den Zeitplan und die weitere Vorgehensweise zu erhalten, blieb eine zufriedenstellende Antwort aus. „Diese Informationslücke hat nicht nur zu einem Vertrauensbruch zwischen der Stadt und der DGA geführt, sondern stellt auch eine klare Pflichtverletzung des Kooperationsvertrags dar“, so Aichtals Bürgermeister Sebastian Kurz.

Die Verzögerung des Glasfaserausbaus und die ausbleibende Kommunikation haben erhebliche Unruhe in der Bürgerschaft verursacht, ergänzen die Bürgermeister Wolfgang Gogel (Neckartailfingen) und Sascha Richter (Schlaitdorf). „Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich im Stich gelassen, nachdem sie auf die Versprechungen eines schnellen und flächendeckenden Netzausbaus vertraut hatten“, so Richter. Diese Stimmung verschärft den Druck auf die Gemeindeverwaltungen, die sich nun gezwungen sehen, deutlich gegenüber der DGA Position zu beziehen.

Mit der Forderung, dass die DGA bis spätestens zum 30. Juni 2024 mit dem Ausbau beginnen soll, setzen die drei Kommunen ein klares Ultimatum. Zusätzlich verlangen die drei Bürgermeister eine detaillierte Stellungnahme zur zukünftigen Planung, um den Bürgern gegenüber Transparenz gewährleisten zu können. Sollte die DGA nicht fristgerecht auf diese Forderungen reagieren, sehen sich die Verwaltungen berechtigt, den Kooperationsvertrag zu kündigen.

Diese Entwicklung zeigt die Schwierigkeiten, die Kommunen in Deutschland bei der Umsetzung der Digitalisierung ihrer Infrastruktur begegnen. Während die Notwendigkeit für moderne und leistungsfähige Netzwerke unbestritten ist, offenbaren sich in der Praxis komplexe Herausforderungen. Nicht nur finanzielle und geopolitische Faktoren spielen eine Rolle, sondern auch die Verlässlichkeit und Kommunikationsbereitschaft der beteiligten Unternehmen.

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