Kita-Neubau in Neuenhaus
Mit Hochdruck arbeiten Gemeinderat und Stadtverwaltung an einer Nachfolgelösung für die Kindertagesstätte Pavillon in Neuenhaus. Nachdem vor einigen Wochen Messungen Schimmelsporen in der Raumluft nachgewiesen hatten, hat die Stadt die Einrichtung geschlossen und möchte nun sehr zügig ein Provisorium einrichten und die Weichen für einen Neubau stellen. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats hat der Verwaltung grünes Licht für die weiteren Planungen gegeben: Der Kindergarten Pavillon wird abgerissen, es soll für zwei bis vier Jahre ein Interimskindergarten entstehen und gleichzeitig ein Neubau vorangetrieben werden. „Gemeinderat und Verwaltung haben so schnell gehandelt, wie es nur möglich war. Das Thema Betreuung hat in Aichtal einen hohen Stellenwert“, erklärt Bürgermeister Sebastian Kurz. Die Investition wird sich auf mehrere Millionen Euro belaufen.
Schimmel im Gebäude
Das Gebäude der KiTa Pavillon wurde in den 1970er Jahren errichtet und 1992 erweitert. Seit 2014 wurden aufgrund von Geruchsbelästigungen mehrere umfassende Untersuchungen der Raumluft durchgeführt. Dabei konnten Schimmelsporen bisher nie nachgewiesen werden. Eine erneute Messung vor vier Wochen ergab jedoch, dass der Gruppenraum im Ständerbau ein aktuelles Feuchteproblem aufweist. Zudem gibt es Hinweise auf Schimmelbefall in der Baukonstruktion, der laut Gutachter durch neu in die Konstruktion eingedrungene Feuchtigkeit verursacht wurde.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse schloss die Stadt die Einrichtung aus Sicherheitsgründen umgehend. Um jedes Risiko auszuschließen, wird die Krippengruppe (U3) vorübergehend in der Kita Weckholder betreut. Die Kindergartengruppe (Ü3) ist in die neben dem Pavillon gelegene Kita Brücke umgezogen. Um mehr Spiel- und Bewegungsfläche den Kindern zur Verfügung stellen zu können, wurden nun drei Containermodule in der Talstraße aufgestellt. Diese sollen als Gruppenraum für eine KiTa-Gruppe dienen und die räumliche Situation im benachbarten Kindergarten Brücke entlasten, der aktuell eine Gruppe aus dem Pavillon beherbergt.
Trotz umfangreicher Messungen fanden sich bisher keine klaren Hinweise darauf, wo die Quelle der Schimmelsporen zu finden ist. Ergebnislos blieb auch die Öffnung des Gebäudes. Ein externer Sachverständiger konnte den Ursprung des Schimmels ebenfalls nicht finden. Aus Sicht des Sachverständigen hat das Gebäude in der Talstraße 21 seinen Lebenszyklus erreicht. Die Baukonstruktion besteht aus einer einfachen Holz-Ständer-Konstruktion. Auch der erweiterte Teil aus dem Jahr 1992 weist Feuchtigkeitsprobleme und Wärmebrücken auf, was zu weiteren Schäden und hohen Sanierungskosten führen würde. Vor diesem Hintergrund hatte die Stadtverwaltung dem Ausschuss einen Neubau empfohlen.
Interimsbau in Neuenhaus
Damit Kinder und Eltern auch während der Bauzeit nur kurze Wege zurücklegen müssen, plant die Stadt einen Interimsbau mit mehreren Modulen, der im ersten Halbjahr 2025 auf einer Teilfläche des Hallenbad-Parkplatzes entstehen soll. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. Auf der Wiese neben dem Parkplatz ist ein umzäunter Spielbereich mit Geräten vorgesehen. Sobald der Interimsbau bezogen ist, beginnt der Abriss des alten Gebäudes, die Arbeiten am Bauantrag für den Neubau laufen parallel.
Um die angespannte Raumsituation zu entschärfen, wurden zusätzlich drei Modulräume angemietet, die vor wenigen Tagen auf den Lehrerparkplätzen der Schule aufgestellt wurden. Diese ermöglichen es den Kindern und Erzieherinnen, temporär auszuweichen, bis der geplante Interimsbau in Modulbauweise auf dem Parkplatz des Hallenbades fertiggestellt ist. Parallel wird ein pädagogisches Konzept erarbeitet, um den veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Auch organisatorische Maßnahmen, wie die Koordination von Toilettenbesuchen, sind notwendig. Trotz der Herausforderungen überwiegen die Vorteile: Die Kinder können weiterhin in einer sicheren Umgebung betreut werden, und die pädagogische Arbeit wird unter angepassten Bedingungen fortgeführt.