Verkehrseinschränkungen wegen Ersatzneubau der Aichtalbrücke B 312
Verkehrseinschränkungen wegen Erkundungsbohrungen vom 6. November bis voraussichtlich 3. Dezember 2025
Regierungspräsidium Stuttgart Baden Württemberg vom 30.10.2025
Mit der Sammelausschreibung des Landes werden im Regierungsbezirk Stuttgart 15 Brücken
neu gebaut – darunter auch die Aichtalbrücke im Zuge der B 312. Hier stehen von 6. November bis voraussichtlich 3. Dezember 2025 Baugrunduntersuchungen an. Die Fahrbahn der
B 312 wird daher im Bereich der Brücke halbseitig gesperrt.
Die Aichtalbrücke im Zuge der B 312, ein Bauwerk aus dem Jahr 1960, das in Spannbetonbauweise errichtet wurde, muss neu gebaut werden (vergleiche Medienmitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 23. April 2025). Die Planung des Neubaus wird mit einer Sammelausschreibung des Landes durchgeführt.
Als Grundlage für die nächsten Planungsschritte sind Baugrunduntersuchungen in Form von Erkundungsbohrungen erforderlich. Im August fanden hierfür bereits Vorarbeiten statt (vergleiche
Medienmitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 15. August 2025). Die Erkundungsbohrungen finden ab Donnerstag, 6. November, bis voraussichtlich Mittwoch, 3. Dezember
2025, statt. Die geotechnischen Untersuchungen werden im Fahrbahnbereich der B 312 durchgeführt.
Hierfür ist eine halbseitige Sperrung des Verkehrs erforderlich. Der Verkehr wird mit Hilfe von Ampeln geregelt. Dadurch kann es zeitweise zu verkehrlichen Einschränkungen kommen.
Zudem müssen Untersuchungen auf Privatgrundstücken im Zeitraum von Montag, 10. November, bis voraussichtlich Mittwoch, 3. Dezember 2025, vorgenommen werden. Die betroffenen
Anwohnerinnen und Anwohner wurden durch die vom Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) beauftragte Arbeitsgemeinschaft (ARGE) informiert.
ARGE und RPS bitten alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Baugrunduntersuchung.
Brief des Bürgermeisters zum Ersatzneubau der Aichtalbrücke B312
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
am vergangenen Montag fand in der Festhalle Aich die Informationsveranstaltung des Regierungspräsidiums Stuttgart und der Arbeitsgemeinschaft Brückenbau ARGE zum geplanten Ersatzneubau der Aichtalbrücke statt. Über 300 Bürgerinnen und Bürger aus Aichtal und den umliegenden Gemeinden nahmen teil - ein deutliches Zeichen, wie sehr dieses Thema unsere Stadt und die gesamte Region bewegt.
Bereits im Jahr 2013 wurde bei der damaligen Sanierung festgestellt, dass die Brücke erhebliche Schäden aufweist und mittelfristig ersetzt werden muss. Seitdem ist bekannt, in welchem Zustand sich das Bauwerk befindet. Leider ist in den vergangenen zehn Jahren wenig bis gar nichts passiert – umso größer ist nun der Handlungsdruck.
Planung nicht im Sinne der Stadt Aichtal
Die nun vorgestellte Planung sieht eine Sprengung der bestehenden Brücke und einen Neubau an gleicher Stelle vor. Diese Variante ist nicht die, die wir als Stadt Aichtal bevorzugen.
Der Gemeinderat und ich als Bürgermeister stehen geschlossen für einen Parallelbau - also den Neubau einer zweiten Brücke neben der bestehenden, die nach Fertigstellung eingeschoben wird.
Diese Lösung wurde bereits 2014 vom damaligen Baudirektor des Regierungspräsidiums, Einar Dittmann, in der Nürtinger Zeitung als „üblicher Weg“ bezeichnet. Damals hieß es wörtlich:
„Mittelfristig werde man um einen Ersatzbau nicht herumkommen. Dieser werde üblicherweise parallel erstellt und dann verschoben.“
Diese Aussage war die Grundlage, auf die man sich in Aichtal verlassen hat. Umso größer ist das Unverständnis, dass nun plötzlich andere Varianten diskutiert werden.
Belastung weit über Aichtal hinaus
Eine 14-monatige Vollsperrung würde nicht nur Aichtal treffen, sondern den gesamten Verkehrsraum von Metzingen über Filderstadt bis hin zu Flughafen und Messe Stuttgart erheblich belasten. Die B 312 ist die Lebensader zwischen dem Ermstal und dem Filderraum, eine der wichtigsten Verkehrsachsen im südlichen Landkreis Esslingen.
Wir als Stadtverwaltung und Gemeinderat treten geschlossen dafür ein,
dass alle Alternativen – insbesondere der Parallelbau – ernsthaft geprüft werden.
Die immer wieder genannten Argumente wie Naturschutz oder Grundstücksfragen sind aus unserer Sicht lösbar. Aichtal verfügt über geeignete Ausgleichsflächen,
und große Teile der betroffenen Grundstücke gehören bereits der Stadt selbst.
Es gibt also Wege – wenn man sie gehen will.
Uns ist bewusst, dass die Möglichkeiten der Stadt Aichtal begrenzt sind. Wir können Hinweise geben, Alternativen aufzeigen und Gespräche suchen – doch die Entscheidung fällt auf Landes- und Bundesebene.
Deshalb sind jetzt unsere Abgeordneten gefragt, sich für eine Lösung einzusetzen,
die die Belastungen für die Menschen in Aichtal und in der gesamten Region ernst nimmt und den Parallelbau möglich macht.
Als Bürgermeister und gemeinsam mit dem Gemeinderat werde ich mich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass der Neubau der Brücke so erfolgt, dass er Verkehr, Sicherheit und Lebensqualität gleichermaßen berücksichtigt.
Ihr
Sebastian Kurz
Bürgermeister











