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Stadt Aichtal

Möglicher Standort für ein neues Feuerwehrhaus

Artikel vom 10.03.2022

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

um die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Aichtal mittel- und langfristig sicherstellen zu können, benötigt die Abteilung Grötzingen dringend ein neues zeitgemäßes Feuerwehrhaus. Bedauerlicherweise stehen für das Projekt keine städtischen Grundstücke innerhalb der geschlossenen Ortslage zur Verfügung. Alle Bestrebungen seitens der Stadtverwaltung zum Erwerb von privaten Flächen sind leider negativ verlaufen.

In diesem Zusammenhang haben wir gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr einen Prozess begonnen, um zu prüfen, ob zwei Einsatzabteilungen an einem Standort zusammengelegt werden können. Drei wesentliche Faktoren nehmen bei der Standortsuche eine entscheidende Rolle ein:

  • Die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist (10 Minuten bis zum Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs)
  • Baurechtliche Vorgaben
  • Die Fragestellung, ob es uns gemeinsam gelingt, die Abteilungen zusammenzubringen und das Personal aufrecht zu erhalten.

In Bezug auf die Hilfsfrist haben wir die Wohnorte der freiwilligen Kräfte, deren Arbeitsorte sowie deren Zuordnung zu den einzelnen Feuerwehr-Standorten erhoben. Die Analysen haben zunächst ergeben, dass alle drei Abteilungen aufgrund der deutlichen Überschreitung der gesetzlichen Hilfsfristen nicht zusammengelegt werden können. Für eine alternativ betrachtete Zusammenführung der Abteilungen Aich und Grötzingen befände sich eine denkbare Standortoption an der Landesstraße 1185, ungefähr im Bereich der B312-Brücke, die für die freiwilligen Kräfte beider Stadtteile ungefähr zeitgleich zu erreichen ist. Die Simulation zeigt, dass sich die Ausrückzeiten mit einem gemeinsamen Feuerwehrhaus zwischen Aich und Grötzingen nicht verschlechtern würden. Auch bei Einführung einer flächendeckenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf den Ortsdurchfahrten im Rahmen des Lärmaktionsplans können die Hilfsfristen im gesamten Stadtgebiet eingehalten werden.

Die Stadtverwaltung hat für die städtebauliche Betrachtung beim Ingenieurbüro Melber & Metzger und für die baurechtliche Einschätzung beim Landratsamt Esslingen, dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Verband der Region Stuttgart jeweils Stellungnahmen für die Realisierung eines Feuerwehrhauses zwischen den Stadtteilen Aich und Grötzingen im Bereich der L1185 und östlich der Harthäuser Straße eingeholt. Angehört wurden das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz, die Untere Naturschutzbehörde,  die Gewerbeaufsicht, das Landwirtschaftsamt, das Straßenbauamt, das Straßenverkehrsamt, das Amt für Katastrophenschutz, die Untere Baurechtsbehörde, das Referat für Raumordnung, das Referat für Mobilität, Verkehr, Straßen, das Referat Wasser und Boden, das Referat Wasserversorgung und Grundwasserschutz, das Referat Naturschutz und der Verband Region Stuttgart. Die Betrachtung aller Stellungnahmen hat ergeben, dass ein Feuerwehrhaus östlich der Harthäuser Straße baurechtlich nicht realisiert werden kann. Der Verband der Region Stuttgart schließt den Standort östlich der Harthäuser Straße aus.

Fazit:

Planerisch ist eine Realisierung auf dem Spielplatz direkt neben der katholischen Kirche in der Harthäuser Straße zwar möglich, dieser ist jedoch mit sehr starken Protesten aus der Bevölkerung verbunden. Vor der Bürgermeisterwahl habe ich mich zu dem Standort neben der katholischen Kirche geäußert: „Ein Feuerwehrhaus auf dem Spielplatz wird es mit mir als Bürgermeister nicht geben“. Zu diesem Versprechen stehe ich nach wie vor. Daher ist es mir sehr wichtig, Alternativen aufzuzeigen. Der Standort östlich der Harthäuser Straße scheidet aufgrund der oben genannten Stellungnahmen aus. Eine weitere Standortoption für einen Neubau ausschließlich für die Abteilung Grötzingen besteht nicht. Aus planerischer Sicht könnten die Abteilungen Aich und Grötzingen an einem gemeinsamen Standort im Bereich der Landesstraße 1185 zwischen den Stadtteilen Aich und Grötzingen zusammengeführt werden. Wesentliche Aufgabe wird sein, das Personal der Gesamtwehr zu halten und Nachwuchskräfte zu werben. Diese Herausforderung können wir nur gemeinsam bewältigen.

Über das weitere Vorgehen werden wir im Gemeinderat und der Lenkungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr beraten. Sollten Sie Fragen zu dem Prozess haben, stehe ich Ihnen selbstverständlich – gerne auch in einem persönlichen Gespräch – zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Sebastian Kurz

Bürgermeister

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