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Stadt Aichtal

Geschichtliches

aus Aichtal

Auch Aichtal hat seine Geschichte, obwohl die Stadt als Ganzes noch jung ist. Ihre"Geburtsstunde" schlug erst im Jahr 1975 im Zuge der Gemeindereform. In diesem Jahr schlossen sich die Stadt Grötzingen und die Gemeinden Aich und Neuenhaus zur neuen Stadt Grötzingen zusammen. Seit 1978 nennt sich die Kommune Aichtal. Sie liegt im Tal an der Aich, die der Stadt den Namen gab. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Aichtal haben bereits in der Jungsteinzeit Menschen gelebt, wie Tonscherben und Steinwerkzeuge dokumentieren, die auf dem Benzberg in Grötzingen gefunden wurden.

Später siedelten hier die Kelten, von denen die Hügelgräber im Wald von Neuenhaus Zeugnis geben. Eine ebenfalls in Neuenhaus gefundene Steinbüste des Gottes Merkur weist auf die Zeit der Römer in diesem Gebiet hin. Nach ihnen siedelten hier die Alemannen. Als alemannische Siedlung wird das nordöstlich von Grötzingen im "Altgrötzinger Tal" gelegene frühere Dorf angesehen, das 1075 erstmals unter dem Namen "Grözingen" schriftlich genannt wurde. Als Gründer der Stadt gilt Diepold von Bernhausen, der Ende des 13. Jahrhunderts diesen Ort planmäßig als Stadt angelegt haben dürfte.

Aus einer Schenkungsurkunde von Wolfram von Eichacha und seinem Bruder, aus dem Jahr 1103 an das Kloster Hirsau, in dem Besitztümer aus Neckartenzlingen überschrieben wurden, geht erstmals der Name Aich hervor. Das heutige Neuenhaus wurde unter der Bezeichnung "Neues Haus" 1312 erstmals urkundlich erwähnt. Es war ursprünglich eine pfalzgräfliche Wasserburg am östlichen Schönbuchrand. Der Ort wurde später auch Häfner-Neuenhaus genannt, wegen des weit verbreiteten Töpferhandwerkes (Häfner = Töpfer), das bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde. Ein anderer Wirtschaftszweig war das Fangen von Krebsen aus der Schaich. Im Gegensatz zu heute kamen diese damals so reichlich vor, dass sie regelmäßig nach Stuttgart und Tübingen verkauft wurden. Dieses Gewerbe konnte sich vermutlich wegen des starken Rückgangs des Flußkrebses nicht halten.

Aus dem Jahre 1546 ist ein wackerer Schwabenstreich der Grötzinger aus dem Schmalkaldischen Krieg überliefert. Die Einwohner hatten aus Geldnot ihre Kanonen verkauft. Als sich dann ein plünderndes Soldatenkorps näherte, sahen sich die Grötzinger Bürger schwer bedrängt. Aber Not macht eben erfinderisch. Die Grötzinger gruben hölzerne Brunnenrohre aus und schoben sie in die Schießscharten der alten Stadtmauer. Die herannahenden Soldaten hielten die Brunnenrohre für Kanonen und zogen weiter, ohne die Stadt anzugreifen. Dieses Ereignis ging in die Annalen als die Geschichte von den Grötzinger Kanonen ein.

Ortsgeschichte wird im Häfnermuseum in Neuenhaus lebendig. Im Häfnermuseum sind schöne Stücke des alten Töpferhandwerkes aus Neuenhaus zu bewundern. Einen Einblick in das dörfliche Leben unserer Ahnen gibt das Heimatmuseum Grötzingen in seiner Abteilung Handwerk und Landwirtschaft. In einer weiteren Abteilung gibt es frühgeschichtliche Funde von der Jungsteinzeit bis zu den Alemannen. Schließlich kann man noch auf den Spuren der Grötzingern Stadtgeschichte wandeln. Wie vor hundert Jahren Unterricht gehalten wurde, sieht man im Museumsklassenzimmer in der Weiherbachschule Grötzingen.

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